Badische Zeitung, Mo. 20. Januar 2014

Schöne Stimmen und lang anhaltender Applaus

Die Junge Münchner Philharmonie unter Mark Mast und die Sängerin Stephanie Pfeffer eröffnen die Reihe der Klosterkonzerte.


ST. BLASIEN. Schöne Stimmen, instrumental und vokal, sowie langen rauschenden Applaus gab es zum Auftakt der Klosterkonzerte 2014. Die Junge Münchner Philharmonie unter Leitung von Mark Mast spielte ihr Programm "Mozart Plus". Mit Plus war das Werk "Metamorphosen für 23 Solostreicher, TRV 290" von Richard Strauss gemeint. Von Mozart sang die Sopranistin Stephanie Pfeffer "Voi Avete un car fedel"e, KV 217 und "A Berenice – sol nascente", KV 70 und das um vier Hörner erweiterte Orchester interpretierte Sinfonie Nr 25, g-Moll, KV 183. Noch arbeitet die österreichische Sopranistin Stephanie Pfeffer an ihrem Solistendiplom an der Zürcher Hochschule der Künste bei Jane Thorner-Mengedoht. Dass sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde und Stipendiatin der Schweizer Stiftung Lyra ist, konnten die Zuhörer im Klostersaal gut nachvollziehen. Ihre leichte und doch voluminöse Stimme berauscht mit schönem Timbre, Klangreinheit bis in höchste Lagen und ausdrucksstarker Elastizität. Koloraturen kann sie als Lachen oder Kichern formulieren oder als perlende Verzierung. Prädestiniert ist sie für Mozart, Kunstlieder, Gershwin und die großen Italiener und Franzosen.

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Die Junge Münchner Philharmonie brillierte sowohl als Begleitung der Sängerin als auch in sinfonischen Werken. Die Metamorphosen, die Richard Strauss 1945 komponierte, wandeln sich von Düsternis zu Beginn in von Hoffnung getragene Feierlichkeit. Celli und Bässe malen zu Beginn das schwarze Loch, in dem die Aufhellungsversuche der Bratschen zu versinken scheinen. Gemeinsam mit den Violinen formulieren sie Wehmut.

Irgendein Instrument steigt immer aus dem Klangbild aus, um es anschließend mit neuen Ideen zu inspirieren. Passagen, in denen sich alle Stimmen vereinen, zeichnen einen extremen Spannungsbogen von Höhen und Tiefen. Nach einer Generalpause ließ Mark Mast das Orchester mit vollem Volumen einsetzen und führte es zum heroisch anmutenden Gipfel. Ergriffen wartete das Publikum auf ein Zeichen des Dirigenten, um dann mit sehr langem Applaus für diese Interpretation zu danken.

Mozarts Sinfonie Nr. 25 ist Mozarts einziges mit vier Hörnern besetztes Stück. Mit zwei Oboen und zwei Fagotten ergibt sich eine Klangfarbe, wie sie bei Mozart selten ist. Die Leichtigkeit der Streicher scheint von den Bläsern gebremst zu werden. Das Andante des zweiten Satzes wirkte fast pastoral. Im Minuetto tanzten die Oboen Soli, im Schlusssatz vereinten sich alle zu einer Art Springtanz.

Hier ging der letzte Ton in Beifallsrauschen über. Wer das Erlebnis wiederholen möchte, kann dies tun am 22. Januar um 18.30 Uhr in der Kirche St. Peter in Zürich.